Bonität


Der Begriff der Bonität wird als Synonym für die Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens bezeichnet. Im Detail ist damit die Zahlungsfähigkeit eines Kreditnehmers gemeint. So werden Kredite von einer Bank nur dann bewilligt, wenn der jeweilige Antragsteller über eine ausreichende Bonität verfügt. Dies gilt zudem auch bei der Ausgabe von Kreditkarten oder bei Mobilfunkverträgen.

Kriterien für die Bonität

Die Kreditwürdigkeit setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Dabei geht es insbesondere um eine Beurteilung der persönlichen Zuverlässigkeit. Hierzu gehört zum Beispiel das vorhandene monatliche Einkommen einer Person. Dieses wird dann den monatlichen Ausgaben gegenübergestellt. Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben muss in jedem Falle ausreichen, um die monatlichen Raten eines Kredits zu begleichen. Weitere Faktoren sind das Alter oder auch der Familienstand. Dazu werden zur Ermittlung der Kreditwürdigkeit Informationen über das bisherige Zahlungsverhalten einer Person eingeholt. Diese Informationen werden zum Beispiel bei der Schufa abgefragt. Dazu gibt es weitere Auskunfteien wie Creditreform bei denen Informationen über Personen oder Unternehmen eingeholt werden können.

Prüfung bei Privatpersonen

Zusätzlich zur Ermittlung des monatlich zur Verfügung stehenden Einkommens wird zur Bonitätsermittlung oftmals auch ein sogenanntes Scoring-Verfahren angewendet. Dabei wird ein Prozentwert ermittelt, welcher der Wahrscheinlichkeit entspricht, mit der eine Person einen Kredit zurückzahlen wird. Die Schufa ermittelt diesen Wert aufgrund verschiedener Faktoren, von denen die meisten durch das Unternehmen geheim gehalten werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei das bisherige Zahlungsverhalten. Kam es bereits in der Vergangenheit zu Zahlungsausfällen, so wirkt sich dies negativ auf den Score. Ein weiteres Kriterium ist die Anzahl der Kredite, die während der letzten 12 Monate angefragt bzw. bewilligt wurden. Zudem spielt auch der Wohnort eine Rolle. So wirken sich beispielsweise häufige Umzüge ebenfalls negativ auf den Score aus. Dies gilt auch für häufige Wechsel des Girokontos. Bereits ab einer Zahlungswahrscheinlichkeit von weniger als 90 Prozent, wird das Ausfallrisiko als hoch eingeschätzt. Eine Kreditanfrage wird dann in den meisten Fällen abgelehnt werden.

Bonitätsprüfung bei Unternehmen

Bei Unternehmen, die einen Kredit beantragen wird ebenfalls eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Hierbei werden die Unternehmen in Risikogruppen zwischen eins und vier eingeteilt. Dabei entspricht die Risikoklasse eins der bestmöglichen Bonität. Zur Ermittlung der Kreditwürdigkeit werden die Bilanzen von Unternehmen geprüft. Dazu muss in der Regel eine aktuelle betriebswirtschaftliche Analyse (BWA) vorgelegt werden. Selbstständige Personen die einen Kredit beantragen weisen ihr Einkommen durch Vorlage der Einkommenssteuererklärungen nach. Eventuell wird von der Bank noch eine Gewinn-und-Verlust Rechnung bzw. eine Einnahme/Überschussrechnung verlangt. Aufgrund der umfangreicheren Bonitätsprüfung sowie des höheren Ausfallrisikos bieten viele Banken keinen Kredit für selbstständige Personen an.